Vereinschronik des Vereins für Freizeit und Natur Königsbrunn e.V.
Die Entstehung des Vereins
Am 9.Mai 1948 wurde der Touristenverein „Die Naturfreunde“ Königsbrunn von 20 Gründungsmitgliedern mit dem 1.Vorstand, Heinz Ulbrich im Gasthaus Uhl gegründet.
Die Gründung unseres Vereins nach dem 2.Weltkrieg vermittelt uns die allgemeine Aufbruchsstimmung in unserem Land. Auch unser langjähriges Mitglied Fritz Wohlfarth nahm in Königsbrunn im selben Jahr das Zepter als Bürgermeister in die Hand, auch zu Gunsten unseres Vereins, was wir bis heute nicht vergessen haben.
Im Jahr 1950 waren die Königsbrunner Naturfreunde maßgeblich am ersten, öffentlichen Heimatfest in Königsbrunn beteiligt. War es doch die erste größere Veranstaltung nach dem Krieg.
Die erste gemeinsame Busfahrt fand im Jahre 1954 nach Heidelberg statt. Es folgten in den Jahren noch viele dieser Kulturreisen. Unser Verein hatte nach der Gründung einen starken Zustrom an neuen Mitgliedern, was nach den Jahren der Entbehrung am gemeinsamen Ziel, die nähere Heimat zu erkunden, Gemeinsamkeit zu pflegen, zu singen und Theater zu spielen seinen Ausdruck brachte. Auch mit den Zelten war man unterwegs, es war die billigste Übernachtungsmöglichkeit die man hatte und es war auch so romantisch. All dies brauchte zur damaligen Zeit der Mensch, was sich heute rein äußerlich sehr stark geändert hat. Aber die Gemeinsamkeit und das Bedürfnis sich anderen Menschen mitzuteilen ist geblieben. Damals war es das Fahrrad, dann das Motorrad, danach der Kleinwagen. Und heute?
Der Idee, gemeinsam ein Haus zu pachten oder zu kaufen, um sich und anderen Menschen eine gemeinsame Unterkunft zu schaffen, war nicht nur der Gedanke der eigenen Mitglieder, sondern auch ein Bedürfnis der Naturfreunde- Bewegung.
Als der 1.Vorstand Richard Eberwein 1953 am Weiherhof fündig wurde, wurde die 4x6m große Hütte dem Liederkranz Augsburg für 300,-DM abgekauft. Ab jetzt drehte sich das Vereinsleben auch um die Hütte. Es wurde gebaut, erweitert, noch ein Schlafraum gebaut.
Heimatfest 1950
Hütteneröffnung 1953
Heidelberg 1954
Sonnwendfeier 1957
1960 -1975
Was das größte Problem war, es gab kein Wasser und kein Strom auf der Hütte. Aber auch wenn es nicht anders ging, mit der Milchkanne voll Wasser vom Weiherhof wurde sich beholfen. Der Kauf des Grundstücks am Weiherhof machte eine Verlegung des Stromes und der Wasserleitung in den Jahren 1965 und 1966 möglich, somit war unser Haus voll erschlossen.
Es wurde jeden Monat eine Versammlung abgehalten, wenn auch die Vereinslokale ein paarmal wechselten. Auch eine Jahreshauptversammlung war vorzubereiten und durchzuführen, um den Mitgliedern mitzuteilen, was sich alles ereignete im Verein und wozu der Mitgliedsbeitrag verwendet wurde. Einen großen Teil vom Beitrag bekam der Naturfreundeverband, den Rest die Ortsgruppe. Die finanzierte ihre Bedürfnisse aus Beiträgen und Spenden von Gönnern, die uns stets wohlgesinnt waren. Auch werden verschiedene Feste gefeiert um die Vereinskasse aufzustocken. Seit 1963 wird das Hüttenfest veranstaltet, zur Freude aller Besucher. Sie kommen aus Königsbrunn und Umgebung. Auch das Sonnwendfeuer ist seitdem ein fester Bestandteil des Jahresprogramms.
1970 löste Alois Luger Richard Eberwein als 1. Vorstand ab. Richard Eberwein wurde anschließend zum Ehrenvorstand ernannt. 1976 verstarb unser langjähriger Vorstand und Ehrenvorstand.
Die Zahl der Gäste und Übernachtungen durch Mitglieder, Naturfreunde anderer Vereine stieg stetig an. Es wurde der Gedanke laut, ein neues Haus zu bauen. Durch die große Unterstützung des damaligen stellvertretenden Landrat Fritz Wohlfarth konnte der Gedanke umgesetzt werden. Im Jahr 1973 wurde dann durch die Planung unseres 1. Vorstandes Alois Luger der Bau verwirklicht. Am 18.Mai 1975 konnte das neue Haus im Rahmen eines großen Hüttenfestes mit einem feierlichen Gottesdienstes eingeweiht werden.
Anbau an die Hütte 1961
Hüttenfest 1963
Stadterhebung 1967
Hüttenbau 1973
Hütte seit 1975
1976 – 1998
Im Vereinslokal Adalbert-Stifter-Klause fanden Faschingsbälle statt, die in Königsbrunn ein richtiger Renner waren. Seit 1978 wurden mehrtägige Reisen u.a. nach Südtirol, Elsaß, Pfalz, Holsteinische Schweiz, Fahrt mit dem Bernina Express und Toskana mit dem Bus oder Zug durchgeführt. 1991 und 1994 ging´s in die neuen Bundesländer nach Mecklenburg und die sächsische Schweiz. Im Winter wurden Winterfreizeiten auf die Hütte des Königsbrunner Skiclubs in Memhölz und nach Hinterreute durchgeführt. Im Dezember 1976 ging´s am Lautersee mit dem Eisstockschiessen los. Ab dem Winter 1977 trafen sich die Eisstockschützen regelmäßig in Haunstetten im Eisstadion und ab 1985 in der Eishalle der Königsbrunner Therme.
Die jährliche Winterwanderung auf unsere Hütte am Weiherhof wurde 1977 in Erinnerung an den Verstorbenen langjährigen Vorstand in Richard-Eberwein-Gedächtnis-Winterwanderung umbenannt. Mitte der 70er bis Ende der 80er Jahre war die Winterwanderung ein Großereignis mit bis zu 125 Teilnehmern. Die Hütte platzte aus allen Nähten.
Mittelpunkt des Vereinsleben ist unsere sogenannte Königsbrunner Hütte am Weiherhof. Fast jedes Wochenende ist dort ausgebucht und es finden verschiedene Vereinsveranstaltungen statt. Um diese Haus in Schuss zu halten finden jährlich2 Arbeitstouren statt. Dabei wird die Hütte gründlich geputzt, Holz gemacht Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten erledigt. Immer wieder stehen große Aktionen wie Überdachung der Terrase 1984, Tieferlegung des Bierkellers 1993 und Einbau einer vom Kachelofen beheizten Zentralheizung 1993 an.
In den 70er Jahren wurden in Königsbrunn regelmäßige Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Das Königsbrunner Stadtbauspiel am Festplatz wurde von der Jugendgruppe organisiert. Ab Mitte der 80er Jahren lag der Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendwochenenden auf der Hütte. Im Rahmen des Ferienprogramms wurden 2 Tagesradtouren mit Ferienkindern auf die Hütte durchgeführt.
Nach langer Vorbereitung, dazu gehörte auch eine Satzungsänderung und Absprachen mit den Behörden erfolgte am 13. Juli 1993 die Auflösung des Touristenverein „Die Naturfreunde“ Königsbrunn e.V. und somit der Austritt aus dem Landes und Bundesverbandes und zugleich die Neugründung des „Vereins für Freizeit und Natur Königsbrunn e.V.“ als rechtmäßiger Nachfolgeverein. Somit war das nicht unbeträchtliche Vereinsvermögen die Hütte am Weiherhof gerettet. Nur 1 Mitglied erklärte nach der Neugründung des Vereins seinen Austritt.
Fritz Wohlfarth hat in seinem Buch „Noch ein Stück von mir“ folgendes über den Austritt geschrieben.
Alois Luger versteht es noch immer, seine Leute zu begeistern und er hatte richtig erkannt, daß der Verein die Hütte nicht abgeben durfte, nur weil die Verbandsfunktionäre der Naturfreunde dies wollten. Deshalb wählte er den Weg in die Selbstständigkeit und als „Verein für Freizeit und Natur“ müssen sie zudem keine Verbandsabgaben mehr leisten und die Funktionäre füttern. Ich glaube, daß es für die Gemeinde auch heute noch richtig und notwendig ist, dann einzuspringen, wenn eine Initiative ein gutes Konzept aufweist, das nicht nur momentanes Strohfeuer auslöst, sondern vielen Bürgern dauernde Lebensfreude vermittelt.
Am 9.Mai 1998 feiert der Verein für Freizeit und Natur Königsbrunn e.V. im Rahmen eines Festabends sein 50 jähriges Bestehen. Alois Luger konnte zu dieser Feierstunde Königsbrunns 1. Bürgermeister Ludwig Fröhlich sowie Altbürgermeister und langjähriges Mitglied Fritz Wohlfarth, der die Festrede hielt und die Gründungsmitglieder Günther Abendroth, Herbert Christl, Gretl Stockmann, Ehrenmitglied Herbert Ludwig und Christine Ludwig begrüßen. Nach dem Rückblick auf die letzten 50 Jahre in Wort und Bild wurde Fritz Wohlfarth zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Feierlichkeiten zu unserem 50.
Vereinsjubiläum wurden am Pfingstsonntag 1998 mit dem 35. Hüttenfest
fortgesetzt, zu dem wir auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnten. Herr
Pfarrer Bummele und Herr Pfarrer Biber sowie die Fürbitter Jutta Paul und
Manfred Schmidbaur gestalteten einen ökumenischen Gottesdienst. Die
Festansprache zum Vereinsjubiläum hielt Alt-Bürgermeister Herr Fritz
Wohlfarth.
1999 – 2012
Im Laufe der Jahre standen immer wieder
kleinere und größere Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen auf
unserer Hütte an, zum Beispiel:
Der Orkan „Lothar“, der am zweiten
Weihnachtsfeiertag 1999 über Deutschland hinwegfegte, machte auch vor
unserer Hütte nicht Halt. Drei Bäume lagen auf dem Dach der alten Hütte.
Im März/April 2000 wurde der Dachstuhl über den Schlafräumen mit
Dreieckswinkeln verstärkt. Das Dach der alten Hütte wurde mit Dachziegeln
neu gedeckt.
Ein Dauerthema im Verein war in den Jahren 2003
bis 2005 der Kanalanschluss der Hütte an das Netz der Stadt
Gessertshausen. Ein Problem war, dass die Leitungen für unseren Anschluss
an das Kanalnetz auf fremden Grund und Boden verlegt werden mussten. Nach
langen Verhandlungen mit den Grundstückeigentümern konnte im Sommer 2005
mit den Bauarbeiten für den Kanalanschluss begonnen werden. Am 3.9.2005
konnte der Hebauf des Kanalanschlusses mit einem Grillfest auf der Hütte
gefeiert werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 20.899 €; die Stadt
Königsbrunn gewährte uns einen Zuschuss in Höhe von 5.186 €.
Im Jahr 2007 wurde die Küchendecke erneuert. Des Weiteren wurden die Außenfassade und die Fenster gestrichen, die Bodenplanken des Balkons und die Terrassengeländer erneuert.
Außerdem wurden in einer großen Holzaktion
mehrere durch den Sturm „Kyrill“ beschädigte Bäume gefällt und gespalten
bzw. zu Brennholz verarbeitet.
Arbeitstour
Hüttenfest am Pfinstsonntag
Im September/Oktober 2010 wurden die beiden
Matratzenlager renoviert.
Im Februar/März 2011 wurde im Aufenthaltsraum der alte Bodenbelag durch Fliesen ersetzt und der Aufenthaltsraum frisch gestrichen.
Im Oktober/November 2012 wurde der Jugendraum
gründlich renoviert.Unsere jüngsten Mitglieder haben sich an den Arbeiten
im Jugendraum tatkräftig beteiligt.
Aber auch Ausflüge und Wanderungen kamen (und
kommen) bei uns im Verein nicht zu kurz, z.B.:
Im Frühjahr 1999 führte der Verein eine
Mehrtagesfahrt nach Holland zur Tulpenblüte auf dem Keukenhof durch. Unser
Quartier bezogen wir in Zandvoort. Neben Stadtführungen in Amsterdam (mit
Grachtenfahrt) und Den Haag konnte auch noch eine Holzschuhfabrik
besichtigt werden. Ferner stand ein Ausflug nach Volendam auf dem
Programm.
Von April 2002 bis September 2003 wurde der
Prälaten-Wanderweg von Marktoberdorf nach Kochel am See in 9 Etappen
(insgesamt 140 km) „unter die Beine“ genommen.
In den vergangenen Jahren besichtigten wir das
stillgelegte Gaswerk Augsburg und die „Impuls-Arena“ (heute: WWK-Arena).
Tagesauflüge führten uns ins Kloster Andechs,
auf den Mittag bei Immenstadt, nach Abensberg und Kloster Weltenburg sowie
an den Königssee.
Impuls-Arene
Im Jahr 1999 wurden die Mitgliedsbeiträge
gesenkt und im Zuge der Euro-Umrechnung ab 2002 angepasst:
Hauptmitglied
22,50 €
Anschlussmitglied
7,50 €
Jugend
7,50 €
Kind
4,00 €
Familien
30,00 €
Ab Januar 2000 findet jeden Monat ein Spielenachmittag statt.
Der langjährige 1. Vorstand Alois Luger wurde
im Januar 2001 zum Ehrenvorstand ernannt.
Am 12.3.2002 verstarb unser Ehrenmitglied Herbert Ludwig. Er war Gründungsmitglied und bis 1978 stellvertretender Vorstand, außerdem Subkassier und aktiver Hüttenhandwerker.
Unser Gründungsmitglied Günther Abendroth
ist am 2.3.2011 im Alter von 81 Jahren verstorben.
Als letzter Gruß wurde ein Kranz niedergelegt.
Am 11.11.2003 wurde unser langjähriges Mitglied Werner Paul zum Ehrenmitglied ernannt.
Für ihre besonderen Verdienste um den Verein
und die Hütte wurden unsere langjährigen Mitglieder Dieter Reinel
und Herbert Loos am 5.11.2011 zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Bei der Jahresabschlussfeier am 20.10.2007
wurde mit Karl Knöbl erstmalig ein Mitglied für 60 Jahre
Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.
Bei der 60. Jahreshauptversammlung am 22.1.2008
sprachen sich die Mitglieder einstimmig für ein totales
Rauchverbot in der Hütte aus. Im Außenbereich ist das Rauchen
weiterhin erlaubt.
Nach 44 Jahren als 1. und 2. Vorstand erklärte unser Ehrenvorstand Alois Luger am 25.1.2011 endgültig seinen Abschied aus der Vorstandschaft.Er wünschte der neuen verjüngten Vorstandschaft alles Gute für ihre Arbeit und bat die Mitglieder darum, auch der neuen Vorstandschaft die Treue zu halten und sie zu unterstützen.
Seit Weihnachten 2012 ist die eigene Webseite
unseres Vereins online. Die Adresse lautet:
www.vfn-koenigsbrunn.de